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WikiFolio-Update (Wochen vom 24.10.-14.11.2022)

Performance-Vergleich

In den vergangenen Wochen gewann unser Wikifolio 13,0%, von 128,50€ ging es auf 145,20€. Der Vergleichsindex CDAX gewann 13,3%. Damit liegt die Underperformance aktuell bei 41,5% seit Jahresbeginn (YTD: -55,1% Wikifolio; -13,6% CDAX).

Rückblick: Quartalszahlen

Die abgelaufene Quartalsberichtssaison und die Präsentation der Q3-Zahlen haben nahezu alle einen ähnlichen Eindruck hinterlassen. Zwar hat das Makro-Umfeld einen negativen Einfluss auf das Umsatzwachstum und einige Unternehmen müssen Stellen abbauen, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, jedoch ist gleichzeitig der Fortschritt in Richtung Profitabilität deutlich zu sehen.

Ähnlich konnte man dies bereits während der Jahrtausendwende bei Internetwerten beobachten. Die bereits vorher strauchelnden Unternehmen mussten relativ schnell Insolvenz anmelden, mittelmäßige Unternehmen haben sich mehr schlecht als recht durchgeschlagen und solide finanzierte Unternehmen mit guten Produkten sind letztlich gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Insgesamt konnte ich bei Unternehmen wie Hellofresh, Delivery Hero und Uber zwar feststellen, dass auch diese nicht unabhängig von der Krise der Konsumenten sind, sich jedoch meist besser schlagen als die Konkurrenz und mittlerweile komplett durchfinanziert sind, sodass man nicht mehr auf den Kapitalmarkt angewiesen ist, um sich zu finanzieren. Gerade die nicht-börsennotierten und unprofitablen Unternehmen in den Bereich Meal Kits, Food Delivery und Ride Hailing haben aktuell große Probleme und verlieren deutlich an Marktanteilen.

Ausblick: Makro-Umfeld

Auch wenn die aktuelle Inflation weiterhin hoch ist (7,7% in den USA), sehe ich mehr und mehr Anzeichen dafür, dass wir den Höhepunkt bereits erreicht haben. So sind die Öl-, Nahrungsmittel- und Rohstoffpreise wieder deutlich von ihren Höchstständen zurückgekommen, einzig Wohnungsmieten fungieren aktuell noch als Preistreiber. Doch auch dies sollte sich zukünftig etwas entspannen, was man an den fallenden Immobilienpreisen und sinkenden Neuvermietungskosten sehen kann.

Zusätzlich rutschen aktuell mehr und mehr Länder in eine Rezession; ein Trend, welcher sich im nächsten Jahr noch beschleunigen dürfte. Dies wirkt zwar zum einen zusätzlich inflationsmildernd, andererseits ergibt sich dadurch für die meisten Unternehmen das Problem, dass die Nachfragesituation weiterhin schwierig bleiben dürfte. Die Wachstumsraten dürften demnach weiterhin auf niedrigerem Niveau bleiben und wirtschaftsschwache Unternehmen könnten in weitere Schwierigkeiten geraten. Gerade auch einige Konkurrenten von Hellofresh dürften Probleme haben ohne weitere Kapitalspritzen zu überleben, hierzu werde ich in den kommenden Wochen noch ausführlicher eingehen.

Ich freue mich über jede Bewertung, Anmerkung und Kritik:
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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Magnus

    Hallo Basti,

    Die Similarwebdaten von Hellofresh USA sind im Oktober um fast 20% sehr deutlich zurückgegangen. Q4 soll doch eigentlich das stärkste Quartal sein. Müssen wir uns Sorgen machen?

    1. Bastian Brach

      Moin Magnus,

      Hellofresh konzentriert sich aktuell darauf die operative Marge zu steigern und investiert bei den aktuell weniger guten Marketingeffizienzen weniger auf die Neukundenakquise. Daher sehen die SimilarWeb-Daten auch recht schlecht aus.
      Man kann von diesen nicht 1 zu 1 auf den Umsatz schließen (da bsp. viele langjährige Kunden die App benutzen), dennoch rechne ich mit rund 10 Prozentpunkten weniger Wachstum in den USA im Vergleich zu Q3 (24%).

      VG Basti

  2. Tassilo

    Hi Bastian,
    hast du eigentlich einen Preis ab dem du sagt.
    Ne, also Airbnb muss ich jetzt kaufen?
    Weil die Wachsen kräftig, sind Cashflow positiv und haben auch gut viel Cash

    1. Bastian Brach

      Moin Tassilo,

      AirBnb steht bei mir auch schon länger auf der Beobachtungsliste und mir gefällt das Unternehmen insgesamt sehr gut. Mit rund 3 Mrd. $ FCF dieses Jahr bei 60 Mrd. $ Marktkapitalisierung scheint auch die Bewertung angemessen. Aktuell zöger ich noch, da ich nicht weiß wie stark das Wachstum anhalten wird, nachdem AirBnB aktuell noch etwas vom niedrigen Vorjahresvergleich profitiert.
      Sollte AirBnb jedoch in 2023 weiterhin mit rund 20% wachsen, dann würde ich zu den aktuellen Preisen wahrscheinlich einsteigen.

      VG Basti

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