Performance-Vergleich
In der Berichtswoche vom 30.03. bis zum 05.04. stieg das Wikifolio von 163,10€ auf 176,49€, was einem Zuwachs von 8,2% entspricht. Dies übertrifft den Zuwachs des Euro Stoxx 50 (+2,4%) deutlich.
Durch diesen Zuwachs reduziert sich das Minus seit Jahresanfang auf insgesamt -1,2% im Wikifolio im Vergleich zu -29,6% im Euro Stoxx 50.
Hellofresh: Q1-Zahlen
Überraschenderweise hat Hellofresh bereits am 30.03. einen ersten Ausblick auf das erste Quartal gegeben, noch bevor dieses überhaupt beendet war. Der Grund dafür war die deutliche Beschleunigung des Umsatzwachstums infolge der Corona-Krise ab der 3. Märzwoche.
Hellofresh erwartet nun folgende Zahlen für Q1:
- Umsatz im Bereich von 685 Mio. € und 710 Mio. € (entspricht einer Steigerung zwischen 63% und 69% im Vergleich zum Vorjahr)
- AEBTIDA im Bereich von 55 Mio. € und 75 Mio. € (im Vergleich zu -26,1 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr)
Dies übersteigt die Analystenerwartungen bei weitem. Meiner Einschätzung nach werden auch die zukünftigen Analystenerwartungen nochmal deutlich übertroffen, dazu habe ich mittlerweile auch einen eigenen Artikel veröffentlicht. Die geringen Erwartungen an die Aktie und der sehr positive Newsflow bereits seit mehreren Quartalen sind der Grund, wieso Hellofresh so einen hohen Anteil im Wikifolio einnimmt. Zudem sehe ich das Risiko weiterhin dadurch begrenzt, da durch das monatliche Monitoring über Similar Web und Google Trends bereits frühzeitig erkannt wird, wenn die Wachstumsdynamik nachlassen sollte.
Shop-Apotheke: Q1-Zahlen
Auch Shop Apotheke profitiert von der anhaltenden Corona-Krise. Da viele Menschen nur noch für das nötigste das Haus verlassen wollen, werden aktuell auch deutlich mehr Medikamente online bestellt, anstatt diese in der örtlichen Apotheke abzuholen.
Der Umsatz stieg in Q1 um 33% und damit deutlich stärker als die vor Corona erwartete Umsatzsteigerung von ca. 20%. Auch hier zeigte sich der Corona-Effekt vor allem ab Mitte März, sodass Shop Apotheke in Q2 noch stärker profitieren sollte als in Q1. Die Aktie ist jedoch bereits sehr gut gelaufen und da würde ich bei einem weiteren Anstieg erstmal Gewinne mitnehmen.
Die mittel- und langfristigen Perspektiven erscheinen jedoch weiterhin günstig. Vor allem die Einführung des elektronischen Rezepts in den nächsten Monaten sollte als weiterer Katalysator für das Umsatzwachstum wirken.
Vonovia: Anleihen-Platzierung
Im aktuellen Börsenumfeld überhaupt eine Anleihenemission über die Bühne zu bringen ist ein Beleg dafür, wie krisenfest Investoren das Geschäftsmodell von Vonovia beurteilen. Es wurden eine 4-jährige und eine 10-jährige Anleihe im Gesamtvolumen von 1 Mrd. € zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,9% platziert.
Dennoch sollte man trotz der starken Nachfrage (3-fache Überzeichnung) und der allgemein positiv formulierten Pressemeldung nicht außer Acht lassen, dass man in 2019 zwei beinahe identische Anleihen zu deutlich besseren Konditionen emittieren konnte. Eine 3,5-jährige Anleihe und eine 10-jährige Anleihe mit Coupons von 0,125% bzw. 0,5%. Somit erhöhte sich der Zinsatz im Schnitt um 1,6%.
Sollte dieses weiterhin angespannte Umfeld im Anleihemarkt anhalten, dann wird sich das auch Vonovia negativ auswirken. Man sollte daher die künftige Entwicklung in diesem Bereich beachten und neue Emissionen genau analysieren, bevor man die niedrigen Zinsen der Vergangenheit einfach bedenkenlos fortschreibt.
Kauf: Turtle Beach
Turtle Beach ist ein Produzent von Computerzubehör wie Headset, Tastatur, Maus und Co., der aktuell massiv davon profitiert, dass die Menschen deutlich mehr zu Hause bleiben und an Computer/Konsole zocken.
Auch in diesem Geschäftsfeld zeigt sich ein positiver Effekt durch Corona, der den Umsatz in Q1 und Q2 deutlich anheben sollte. Eine genauere Analyse habe ich bereits veröffentlicht, daher halte ich den Abschnitt hier sehr kurz.
Verkauf: Lufthansa/Ryanair
Mit dem Verkauf von Lufthansa und Ryanair hatte ich mich für längere Zeit schwer getan, jedoch haben die Stimmen der Verantwortlichen (Spohr und O’Leary) in den letzten Tagen angedeutet, dass eine schnelle Erholung nahezu ausgeschlossen ist und auch in der Zeit nach Corona der Luftverkehr nicht mehr das Niveau aus den vergangen Jahren erreicht.
Dies könnte zu deutlichen Überkapazitäten führen und die Preise weiter auf geringem Niveau belassen. Bei der Lufthansa kommt zusätzlich noch hinzu, dass ein Einstieg des Staates zu einer massiven Verwässerung der Aktionäre führen könnte und zudem die Abspaltung von Lufthansa Technik nur unter deutlich verschlechterten Bedingungen durchgeführt werden kann.
Daher habe ich diese beiden Aktien nun mit deutlichen Verlusten verkauft.