Performance-Vergleich
Die letzte Zeit war weiterhin geprägt von dem schrecklichen Krieg Russlands gegen die Ukraine. Neben dem unfassbaren, menschlichen Leid stehen an der Börse die Auswirkungen auf die Wirtschaft im Fokus – bereits heute ist abzusehen, dass Rohstoffpreise wie Öl und Weizen ansteigen. Zudem könnte ein erneuter Corona-Ausbruch in China Folgen für die Lieferketten haben. In diesem Beitrag möchte ich einmal eine Übersicht über die wahrscheinlichen Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen geben. In den vergangenen Wochen verlor unser Wikifolio 11,9%, von 215,30€ ging es auf 189,70€. Der Vergleichsindex CDAX verlor 6,5%. Damit liegt die Underperformance aktuell bei 27,0% seit Jahresbeginn (YTD: -41,5% Wikifolio; -14,5% CDAX).
Ölpreis
Aufgrund der Sanktionen gegen Russland ist der Ölpreis zuletzt deutlich angestiegen. Dies führt zu ansteigenden Transportkosten und geringeren verfügbaren Einkommen bei den Verbrauchern. Ob die hohen Ölpreise jedoch lange anhalten ist fraglich. Schon jetzt bemühen sich die Abnehmerländer wie die USA Produktionsländer in der Vergangenheit verhängte Sanktionen gegen Produktionsländer wie Venezuela und Iran abzumildern, damit diese im Gegenzug ihre Ölexporte erhöhen. Zudem werden viele Bohrinseln wieder hochgefahren, da es sich bei den hohen Preisen auch bei hohen Produktionskosten lohnt, Öl aus der Erde zu holen. In der Vergangenheit konnte man oft beobachten, dass die Ölwirtschaft einem sogenannten Schweinezyklus folgt: Hohe Preise führen zu erhöhter Produktion und geringerer Nachfrage. Durch den Zeitversatz zwischen dem Hochfahren der Produktionsstätten und der tatsächlichen Produktion dauert es jedoch eine Weile bis sich ein Gleichgewicht einstellt. Nachdem dieser Punkt erreicht ist, steigt das Angebot aufgrund des Zeitversatzes oftmals noch weiter und die Preise fallen deutlich.
Nichtsdestotrotz ist der hohe Ölpreis natürlich kurzfristig negativ. Transportkosten werden steigen und die Verbraucher werden weniger Geld zur freien Verfügung haben. Dies trifft vor allem die westlichen Länder, die kein eigenes Öl produzieren. Länder des mittleren Ostens sowie Südamerika profitieren im Gegensatz dazu, weil der Ölpreis die Exporte und damit das BIP ansteigen lässt.
Kaufkraftentwicklung
Inflation und steigende Ölpreise haben eine negative Wirkung auf die Kaufkraft der Bevölkerung der westlichen Länder. In vergangenen Krisen (bsp. 2008) gab es beim Konsumentenverhalten mehrere Effekte zu beobachten (Quelle):
- Lebensmitteleinkäufe sind von Krisen nicht betroffen. Es stellt sich zudem nicht der Effekt ein, dass Verbraucher von klassischen Supermärkten zu Discountern abwandern, Edeka konnte beispielsweise selbst in der Finanzkrise die Umsätze deutlich steigern (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/72803/umfrage/edeka-gruppe-umsatz-in-deutschland-zeitreihe/)
- Ausgaben verschieben sich von Restaurants zu Food-at-Home
- Neuwagenkäufe brechen ein, Gebrauchtwagenkäufe nehmen stark zu
- Langlebige Wirtschaftsgüter wie Möbel werden weniger gekauft
Die kommenden Monate könnten demnach schwierig werden für Zalando, AboutYou und Home24. Gerade AboutYou könnte zudem unter den Ängsten in Osteuropa leiden, die die Konsumlaune weiter verringern könnte. Daher werde ich diese Positionen wohl etwas reduzieren.
Delivery Hero: Südkorea-Wahl und Coupang-Zahlen
In Südkorea – dem wichtigsten Land für Delivery Hero – fanden letzte Woche Präsidentschaftswahlen statt aus denen der wirtschaftsliberale Kandidat Suk-yeol als Sieger hervorkam. Dies sollte die Angst vor zusätzlicher Regulierung erst einmal nehmen und zudem zu Maßnahmen führen, die sich positiv auf die Wirtschaft auswirken.
Zudem hat der Konkurrent Coupang angekündigt, dass das Jahr 2022 ein Jahr wird, indem der Lieferdienst Coupang Eats „das Wachstum erst einmal verdauen wird“, was darauf hindeutet, dass der Konkurrenzdruck etwas nachlässt. Coupang Eats hat seine Restaurantprovisionen zudem im Februar erhöht und Daten wie App-Store-Ranking und Google Trends deuten auf nachlassende Marketingaktivitäten in den letzten Wochen hin. Dies könnte für den gesamten Sektor zu steigender Profitabilität führen.
Hallo Bastian. Irgendwie verstehe ich deine Strategie nicht mehr. Du hast doch 10000 mal betont, dass für dich die langfristige Entwicklung entscheidend ist. Beispiel: (Mega-)Trend „eCommerce“. Jetzt schreibst du „Die kommenden Monate könnten demnach schwierig werden für Zalando, AboutYou und Home24.“ Was interessieren uns denn „die kommenden Monate“ wenn wir hier sind, um 2 / 5 / 10 Jahre zu investieren? Dass sich eCommerce durchsetzt als Trend daran wird sich ja kaum was ändern.
Die kommenden Monate könnten auch für HF „schwierig“ werden (Energiepreise, Transportpreise, Nahrungsmittelpreise, Zinsen, schlechtes Sentiment etc.) – diese verkaufst du ja auch nicht?!
Sorry, aber da passt irgendwie nicht mehr viel zusammen. Einerseits wird betont, dass man der Strategie treu bleibt und dann werden aufgrund kurzfristiger Entwicklungen Zalando und AY verkauft.
Moin Maximilian,
bei jedem Wert versuche ich danach zu urteilen, inwieweit sich Umsatz und Kosten entwickeln, sowohl kurz- als auch langfristig und wie hoch die Bewertung ist bzw. was aktuell eingepreist ist.
Bei Hellofresh bestehen kostenseitig Risiken, die allerdings vom Vorstand bereits kommuniziert sind (operative Marge für Q1 bei rund 3%). Bei AboutYou könnten die Probleme in Osteuropa dazu führen, dass sowohl Umsatz als auch Kosten schlechter ausfallen als erwartet und evtl. an der Wachstumsstory gezweifelt wird, wenn die Prognose für das neue Geschäftsjahr schwach ausfällt. Wie lange diese Probleme anhalten ist zudem nicht abzusehen, während Hellofresh die steigenden Kosten an die Kunden weitergeben kann.
Zudem ist AboutYou noch mit einem KUV von rund 1 bewertet, was in etwa dem von Hellofresh entspricht, obwohl AboutYou wohl dieses Jahr noch deutlich im Minus sein wird und wie gesagt die Wachstumsstory angezweifelt werden könnte.
Daher hab ich einen Teil der AboutYou/Zalando-Position verkauft, auch wenn ich langfristig an das Geschäft glaube.
Das ist jedoch kein Strategiewechsel, sondern gehörte seit Beginn dazu einen langfristigen Bestand an aussichtsreichen Unternehmen im Portfolio zu haben, aber auch kurzfristig auf Ereignisse zu reagieren. Und der Ukraine-Krieg und die daraus folgenden Einbußen im Osteuropageschäft gehören klar dazu.
Ähnliches habe ich auch bei der Global Fashion Group gemacht. Ein tolles Unternehmen, welches in SEA, Latam und ANZ noch weiter stark wachsen wird, aber wenn ein Drittel der Umsätze und ein Großteil der Gewinne in Russland gemacht werden, dann muss man die Position überdenken.
VG Basti
Aus meiner Sicht klar nachvollziehbar. Wie sieht denn deine Einschätzung zu DHero aus?
Gerade in Bezug auf die benannten Faktoren: Energiepreise, Transportpreise, Nahrungsmittelpreise, Zinsen, (schlechtes Sentiment ist ja erstmal egal)…
Bezogen auf HFresh mache ich mir da keine weiteren Sorgen (die IR hat übrigens noch nicht geantwortet auf meine Frage zu den Logistik-, speziell Transportkosten), bei DHero würde ich laienhaft vermuten, dass es mächtig ins Kontor fällt?!
Grüße, Toni
Moin Toni,
da DH ja in so vielen verschiedenen Märkten unterwegs ist, ist es sehr schwierig eine allgemeine Antwort zu allen Dingen zu geben. Wahrscheinlich werde ich demnächst auch nochmal meine Einschätzung zu den genannten Faktoren bei HF und DH in einem Extra-Beitrag geben. Aber hier einmal die Kurzfassung:
-Höhere Lebensmittelpreise, die zu höheren Restaurantpreisen führen sind für DH positiv, da sich die Provision erhöht – diese wird nämlich anteilig berechnet.
-Zinsen bzw. Kapitalkosten könnten dazu führen, dass DH bei neuer Kapitalaufnahme entweder höhere Zinsen zahlen oder mehr Aktien ausgeben muss. Andererseits könnte man die Expansion etwas zurückfahren und dadurch Kosten einsparen. Gilt jedoch auch für die Konkurrenz. Die Folge wird wahrscheinlich sein, dass die Wachstumsraten im Sektor zurückgehen, aber die Profitabilität steigt
-bei den Energiepreisen kommt es auf die Region an. MENA wird größtenteils verschont bleiben, da dort Benzin von den Förderländern (Saudi Arabien, Katar, etc.) subventioniert wird und oftmals nur wenige Cents kostet. Zugleich steigt in diesen Staaten das BIP deutlich und sollte eher positiv auf die Kaufkraft wirken. Änhliches könnte für Südamerika gelten.
Für Europa und Asien sieht dies anders aus. Hier wird man den Fahrern mehr Geld bezahlen müssen – zumindest bei den Bestellungen, die von den DH-Fahrern ausgeliefert werden (50% in Asien, 30% in Europa). Dies könnte man beispielsweise wie Uber regeln und vorübergehend eine Gebühr einführen (https://www.nbcnews.com/news/us-news/uber-adds-fuel-surcharge-citing-high-gas-prices-rcna19818).
Insgesamt kann man also sagen: Energiepreise wirken in Asien/Europa negativ, Nahrungsmittelpreise positiv, steigende Kapitalkosten negativ
VG Basti
tja.. und ich fürchte insbesondere die steigenden Kapitalkosten werden einen großen Einfluss haben… Danke dir für die schnelle Antwort… so ein Wirr-Warr-Gefühl habe ich jedenfalls auch bei DHero; vielleicht wäre es besser, aktuell alles in HF zu schichten, da weiss man, was man hat…
ist natürlich nicht ernst gemeint, aber irgendwie fühle ich mich zumindest mit DHero aktuell nicht mehr so wohl aus genau diesen undurchsichtigen und kaum prognostizierbaren Komponenten…
Freue mich auf den „Extra-Beitrag“ beizeiten…
Grüße, Toni
Die Kapitalkosten werden sicherlich einen großen Einfluss haben. Glücklicherweise hat Delivery Hero aber noch rund 2,5 Mrd. € auf der Bank und könnte sich vermutlich über Kreditlinien weiteres Geld besorgen.
Das Restaurantliefergeschäft wird ja (inkl. Glovo) ab Q4 profitabel sein, evtl. sogar schon früher, wenn man die Investitionen etwas reduziert. In 2023 könnte man damit dann bereits um die 300-500 Mio. € operatives Ergebnis erzielen.
Das Quick-Commerce-Geschäft wird dieses Jahr beim Investitionsplan vom Januar gut 500 Mio. € negatives Ergebnis ausweisen, zusätzlich werden noch rund 400 Mio. € CAPEX benötigt. Diese Investitionen werden vor allem in H1 erfolgen, danach deutlich abnehmen. Insgesamt wird man dieses Jahr also irgendwas um die 1,3-1,5 Mrd. € benötigen und hat dann noch 1 Mrd. € Cash. Ab 2023 könnte man dann einen ausgeglichen Cashflow erzielen.
Wenn dieses Szenario eintritt wären die Kapitalkosten kein Problem, da man keine Aktien ausgeben muss. In diesem Fall wäre es sogar positiv, da viele Konkurrenten kein oder nur wenig Kapital bekommen werden und ihre Investitionen zurückfahren (siehe Coupang, Rappi, Uber Eats, JET), was auch die Profitabilität von DH erhöhen würde.
Und wenn man die Projektionen der Vergangenheit beibehält (rund 1% Margenverbesserung pro Jahr im Plattform-Geschäft), dann könnte DH in 2025 rund 2-2,5 Mrd. € operatives Ergebnis aus diesem Segment erzielen.
VG Basti
Hi Bastian, ich verfolge dein Wikifolio und deine Artikel hier schon länger. Einerseits schreibst du tolle Artikel und deine Argumentationen machen (wohl) auch grundsätzlich Sinn – der Markt sieht es jedoch komplett anders schon seit vielen Monaten. Von den 12 größten Positionen sind nur 2 Positionen „im Plus“ im Wikifolio. Es handelt sich also nicht um „Pech gehabt“ oder „mal eine schlechte Entscheidung getroffen“, sondern um „strukturielle Probleme im Wikifolio“.
Ich habe deine Strategie grundsätzlich verstanden, aber denkst du nicht, dass die „Strategie“ einfach nicht gut / sinnvoll ist?
Auch Unternehmen passen doch die Strategie an, ist ja nicht schlimmes und kommt immer wieder vor. Auch in einem Fußballspiel passt man seine Strategie an: Wenn ich 40 mal anrenne und dabei 40 Gegentore bekomme, muss man ggf. etwas anders agieren (z.B. defensiver)? Oder ich renne nochmal 50 an und fange mir nochmal 50 Gegentore… ich denke du weißt was ich meine…
Danke dir.
Moin Lukas,
definitiv ist es aktuell hart das Marktgeschehen mit zu verfolgen. Umso mehr weil die Unternehmen ja größtenteils ihre eigenen Ziele erreichen und es deutlich besser läuft als die Kurse suggerieren. Wieso sind die Kurse also so dermaßen abgestürzt?
Das liegt vor allem daran, dass Anleger sich von Wachstumsunternehmen fast vollständig verabschieden und diesen keinen Bewertungsaufschlag für ihr Potential mehr geben. Zudem hat der Ukrainekrieg die Unsicherheit weiter erhöht und Anleger suchen Zuflucht in sicheren Häfen. Da das Wikifolio eben auf genau diese Wachstumsunternehmen mit hohem Potential, aber aktuell geringen Gewinnen setzt, schlagen diese Änderungen voll ein.
Was die kurzfristige Sicht angeht kann man sich natürlich immer die Frage stellen: Macht es in dem Abwärtstrend jetzt Sinn rauszugehen und später wieder einzusteigen, auch wenn man an die langfristige Entwicklung glaubt? Dies ist in etwa dieselbe Frage wie in einem langen Aufwärtstrend zu überlegen noch einzusteigen, obwohl die Entwicklung eine Blase sein könnte. Ich halte von Markttiming nicht wirklich was, weil die Gefahr einfach so groß ist, dann den Ein-/Ausstiegszeitpunkt zu verpassen. Zudem gibt es sogut wie keine Investoren, die langfristig mit einer Markttimingstrategie Erfolg haben. Ich sehe einfach nicht, wie es langfristig erfolgreich sein kann, wenn man „immer der Herde hinterherrennt“ und dann in Value umschichtet, nachdem Value deutlich outperformt hat und wenn Growth wieder mal outperformt hat dann wieder auf Growth schichtet.
Nun gibt es grundlegend zwei Optionen:
1. Das Marktumfeld verbessert sich wieder dahingehend, dass Wachstum wieder mit in die Bewertung einfließt und Wachstumsunternehmen sich erholen.
2. Das Marktumfeld bleibt über die nächsten Quartale/Jahre so, dass eigentlich nur noch Gewinne zählen und Wachstum nur gering in die Bewertung einfließt.
Dann würde dies beispielsweise bei Hellofresh bedeuten, dass der Unternehmenswert von hauptsächlich von den Gewinnen der nächsten Jahre abhängt. Diese schätze ich auf 400 Mio. € Nettogewinn in 2023, 550 Mio. € in 2024, 700 Mio. € in 2025. Mit einem KGV von 20 (durchschnittliches KGV im FMCG Bereich liegt bei 20-25), würde dies einem Unternehmenswert von 8 Mrd. €, 11 Mrd. € und 14 Mrd. € entsprechen. Aktueller Enterprise Value ist gut 5 Mrd. €.
Dies ist jedoch nur unter der Voraussetzung möglich, dass das operative Geschäft weiter so gut läuft. Deshalb lege ich darauf auch meinen Fokus.
Kurzfristig ist das für die meisten Anleger völlig uninteressant. Steigende Aktien werden gekauft und fallende Aktien verkauft, das war historisch fast immer zu beobachten.
Wer also glaubt, dass E-Commerce entweder seinen Zenit schon erreicht hat oder niemals wirklich profitabel wird, für den macht es natürlich keinen Sinn hier weiter investiert zu bleiben. Wer an E-Commerce glaubt, der braucht auch gute Nerven in nächster Zeit, aber sollte dafür langfristig belohnt werden, solange die Unternehmen weiter operativ performen.
VG Basti
Anpassen oder die Strategie verbessern wenn es von einem Bullenmarkt in einen Bärenmarkt geht findet leider nicht statt. Prinzip kaufen und liegen lassen ist das eher hier. Ich hatte das auch schon mal angemerkt das man sich hinterfragen sollte ob es richtig ist Aktien welche super ins Plus gelaufen sind mit mehreren hundert Prozent nicht auch mal durch Stoppkurse abzusichern. Vor allem in Zeiten von großen Trendwechseln an den Märkten. Leider wird das nicht hinterfragt. Schade um das wikifolio
Torsten. Glaubst du das war der Person die Amazon seit 2005 hielt und verhunderfacht hat egal das man mal 50% hinten war? Ich glaube schon.
Was ist mit den Dax-haltern die sich seit 2005 ver dreifacht haben trotz der Finanzkrise, wo es einen -50% Drawdown gab?
Markttiming beherrscht keiner so richtig.
Ich war letzte Woche mit Hellofresh auch 20% im Minus. Ich wusste nur, dass es unterbewertet war und kaufte bei 35 nach. Jetzt sind beide Positionen im Plus.
War das Glück? Ja.
Aber auch bei 60 ist die Aktie unterbewertet. Alle Studien zeigen Time in the Market > Timing the Market.
Aber bestimmt ist ja dein Portfolio so gut gelaufen wie der Dax.
Hi Bastian, interessanter Verlauf von Auto1 heute. Erst 10% im Plus, jetzt 8 % Prozent im Minus. Hat man auch nicht alle Tage bei einer Aktie… wie siehst das Investment bisher? Nach Minus 75 % weiterhin alles gut? Oder fängst schön langsam das Überlegen an. Danke dir.
Moin Basti!
Der Wallstreet-Journalist Markus Koch wird morgen ein Interview mit dem Finanzvorstand von HelloFresh führen. Das Interview wird am Dienstag in zwei Wochen ausgestrahlt. Markus Koch bietet an, auf seiner Facebook-Seite Zuschauerfragen zu posten, die er wahlweise in das Interview miteinbauen wird. Hoffe der Kommentar ist hier am richtigen Ort. Vielleicht ist das ja auch für dich eine interessante Gelegenheit die ein oder andere Frage loszuwerden, von den Antworten profitieren wir sicher alle.
LG Tobi
Moin Tobi,
das hab ich auch schon gesehen. Ich bin gespannt, auch wenn man nicht zu viel erwarten sollte. Interna und aktuelle Entwicklungen werden dort aufgrund der Kapitalmarktvorschriften sicher nicht geteilt. Aber mal sehen, was zu Inflation und Kundensentiment gesagt wird.
Ich bin ja auch ab und zu mit der IR-Abteilung in Kontakt und da wird sich immer sehr bedeckt gehalten.
VG Basti
Hallo Bastian, wann kommen deine neuen fairen Werte für 2022? Bin sehr gespannt auf DH: Kurs derzeit noch bei 37 EUR und in 2021 hattest ja irgendwas mit bis zu 180 EUR als fairen Wert oder? Da DH ja nähriger an der Profitabilität nun ist und sonst auch alles super läuft (Stichwort: MA-Gewinne) vermute ich mal einen fairen Wert jenseits der 200 EUR oder?
Die übliche Frage, ob das dann seriös ist, muss wie immer jeder für sich entscheiden. 😉
Liebe Grüße
Moin Marlene,
neben der Geschäftsentwicklung berücksichtige ich auch Kapitalkosten und Sektorbewertung. Obwohl DH unternehmerisch weiter Fortschritte macht und im Kerngeschäft bald profitabel arbeiten wird, wird die faire Bewertung demnach wohl niedriger sein, jedoch bei weitem nicht so niedrig wie der Kurs das aktuell anzeigt.
VG Basti
Hallo Bastian, kurze Frage zu Blue Apron: ich kann mich erinnern, dass du mal geschrieben hast, dass neue Kredite von der Entwicklung der Kunden zahlen abhängen, richtig? Was ist denn da der aktuelle Stand? Alles wieder im Lot oder kann Blue apron da noch ein Thema kriegen (wovon Hellofresh natürlich profitieren würde).
Moin Hansi,
die Grenze lag bei 320k Kunden, in Q4 hatte Blue Apron 336k Kunden und die Tendenz war damals fallend. Allerdings hat BA auch ein Investitionsprogramm angekündigt (welches sie mit einer deutlichen Kapitalerhöhung finanziert haben). Dadurch hatte BA Ende 2021 auch wieder über 80 Mio. $ Liquidität und sollte wohl noch weiterleben können. Allerdings wird auch dieses Geld Anfang/Mitte 2023 wieder knapp werden; man darf gespannt sein, ob sich dann wieder Investoren finden werden.
Allerdings ist BA in den USA auch nur noch die Nummer 4 (nach HF, Home Chef und HF-Marke Everyplate), sodass da keine große Gefahr mehr ausgeht. Trotzdem wäre ein paar zusätzliche (und vor allem günstig gewonnene) Kunden nach einer Insolvenz natürlich nicht so schlecht für HF. Dieses Thema muss man weiter beobachten in den nächsten Quartalen.
VG Basti