Uber: Q4-Zahlen

Die gestern veröffentlichten Q4-Zahlen von Uber bestätigten größtenteils das Bild, was sich bereits seit einigen Quartalen abgezeichnet hat (hier mein Q3-Bericht). Durch die Erholung des Mobility-Business sowie dem weiterhin starken Food-Delivery-Business erzielt Uber nicht nur deutlich steigende Buchungen – in Q4 erstmals über 2 Mrd. Stück -, sondern schafft es auch die höheren Umsätze in steigende operative Gewinne umzuwandeln. Gerade im Vergleich mit 2019 sieht man die relativ gesehen deutlich sinkenden Kostenfaktoren. Diese Reduktion kommt dadurch zustande, dass bei in etwa gleichbleibenden absoluten Kosten für Marketing, Technologie und Overhead die Umsätze und Buchungszahlen weiter ansteigen und dadurch die relativen Kosten von 16,6% auf 10,5% reduziert werden konnten innerhalb der letzten 3 Jahre und dadurch die Marge deutlich gesteigert werden konnte.

Bei einem weiterhin über 20% liegenden Wachstum der Buchungszahlen erzielt Uber im 4. Quartal 665 Mio. $ AEBITDA, welches in 2023 auf gut 3 Mrd. $ anwachsen sollte, was in etwa 2 Mrd. € Free Cashflow entspricht. Damit befindet das Unternehmen sich auf einem guten Weg in 2024 die angestrebten Ziele von 5 Mrd. $ AEBITDA und 4 Mrd. $ Free Cashflow zu erreichen.

Einer der Kritikpunkte, die ich bei den letzten Quartalsberichten sah, war starke Wachstum bei den Aktienoptionsprogrammen für Mitarbeiten (SBCs). Dieses Wachstum hat sich zumindest in den letzten 2 Quartalen stark verlangsamt und der Vorstand deutete im Analysten-Call an, dass diese auch in 2023 nicht groß ansteigen sollten. Dies wäre aus meiner Sicht sehr positiv zu sehen und würde bedeuten, dass die Verwässerung der Altaktionäre in den nächsten Jahren bei rund 3% p.a. liegt und damit sehr gut verkraftbar wäre bei einem Wachstum des operativen Geschäfts, was wohl noch über Jahre im zweistelligen Bereich liegt. Kleiner Wehrmutstropfen war weiter das schwache Frachtgeschäft, welches aktuell von den niedrigen Frachtraten negativ beeinflusst wird. Hier sollte man in den kommenden Quartalen ein Auge drauf werfen, mit einer starken Erholung rechne ich jedoch erstmal nicht.

Insgesamt jedoch ein sehr gutes Zahlenwerk, an dem wenig auszusetzen ist. Bei einem EV von rund 60 Mrd. $ und einem 2024er FCF von 4 Mrd. $, welcher weiterhin deutlich zweistellig wächst und mittelfristig (2026/7) auf über 10 Mrd. $ steigen könnte, sehe ich die Aktie weiterhin als unterbewertet an und daher bleibt die Position im Wikifolio bestehen.

Ich freue mich über jede Bewertung, Anmerkung und Kritik:
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