Quartalszahlen der Hellofresh-Konkurrenten

Marley Spoon

Marley Spoon konnte dabei ebenso wie Hellofresh den Umsatz mehr als verdoppeln. Dies allerdings auf einem deutlich geringeren Niveau von 72 Mio. € Umsatz im Vergleich zu den 970 Mio., die Hellofresh umsetzen konnte. Zudem war die operative Profitabilität mit 6,3% unter den 15,5% von Hellofresh, der Unterschied liegt vor allem an den höheren Skaleneffekten. Auch der Ausblick von Marley Spoon überzeugte. Mittlerweile wird ein Umsatzwachstum von mehr als 70% in diesem Jahr erwartet und weitere Schritte Richtung Profitabilität. Im Gegensatz zu Hellofresh honorierte der Kapitalmarkt allerdings die gute Entwicklung und ließ die Aktie um mehr als 40% steigen.

Blue Apron

Beim einstigen Marktführer in den USA und größtem Konkurrenten von Hellofresh waren die Anleger weniger überzeugt, sodass die Aktie mehr als 10% abgegeben hat. Zwar konnte nach vielen verlustreichen Quartalen mal wieder ein Gewinn von 1 Mio. $ erzielt werden, dies scheint jedoch nur ein positiver Ausreißer zu sein. Bereits in Q3 soll schon wieder ein Verlust von bis zu 18 Mio. $ zu Buche stehen. Auch das Umsatzwachstum von 10% konnte nicht wirklich überzeugen, wenn die Konkurrenz Umsatzsprünge von mehr als 100% verzeichnet. Blue Apron nähert sich damit weiter der drohenden Insolvenz, die in ein bis zwei Jahren anstehen könnte, falls sich kein Investor mehr findet.

Auswirkungen auf Hellofresh

Dies könnte dann Hellofresh zugutekommen, da sicherlich ein großer Teil der Kunden weiterhin die Vorzüge von Kochboxen genießen möchte und daher bei der Konkurrenz vorbeischaut. So könnte Hellofresh auf einen Schlag mehr als 100 Mio. € jährlichen Umsatz mit nur sehr geringen Marketingaufwendungen übernehmen. Dies geschah beispielsweise zum Jahresende 2019, als der Konkurrent Plated sich zurückgezogen hat. Auch damals hat Hellofresh in der Folgezeit einen hohen Anstieg an Neukunden verzeichnet.

Beide Konkurrenten erwähnten zudem, dass der aktuelle Kundenanstieg kein kurzfristiger Hype ist, sondern sich langfristig positiv auf das Geschäft auswirken wird. Wachstumsraten von mehr als 100% wird man natürlich nicht halten können, aber der Wandel hin zu Online-Händlern wird sich in Zukunft weiter beschleunigen.

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