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Konsumentenstimmung verbessert sich spürbar

In meinen vorigen Artikeln hatte ich die schlechte Konsumentenstimmung wiederholt als einen der wichtigsten Gründe genannt, wieso Konsumentenunternehmen es aktuell so schwer haben. Bei Angst vor einem Krieg, wenig Rücklagen, hohen Energie- und Spritpreisen sowie starker Inflation wird gerade bei verzichtbaren Gütern zweimal überlegt, ob diese im Warenkorb landen. Dies hat man auch deutlich in den Wachstumsraten vieler E-Commerce-Unternehmen gesehen, die in den letzten Quartalen schrittweise nachgelassen und teilweise sogar in den negativen Bereich gedreht haben.

Doch zumindest in den USA hat sich aufgrund von nachlassender Inflation sowie deutlich gesunkenen Energiepreisen in den letzten Monaten ein erster positiver Trend ausgebildet. Anfang des Jahres lag das Konsumklima in den USA bei Werten um die 60, ist nach Kriegsbeginn und den genannten Folgen wie steigenden Energiepreisen jedoch auf einen absoluten Tiefstand gefallen – geringer noch als während aller Finanzkrisen seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Seit dem Rückgang der Inflation hellt sich das Licht jedoch wieder etwas auf und der Dezember-Wert stieg deutlich auf fast 65 an. Dies entspricht in etwa dem Vorkriegsniveau.

Dennoch besteht bis zum langfristigen Trend und den Vor-Corona-Werten noch einiges an Aufholpotential. Der Mittelwert in den Jahren 2015-2019 lag recht stabil bei rund 95. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter weg, auch wenn die jüngsten Ergebnisse positiv stimmen und der Arbeitsmarkt weiter stark ist.

Kann man als Folge daraus ableiten, dass auch Konsumaktien wieder durchstarten und ihren starken Jahresauftakt genauso fortsetzen? Dies wäre natürlich eine zu einfache Schlussfolge. Wir sehen aktuell weiterhin Inflationsdaten die weit über dem Ziel von 2% liegen, sowie ein Konsumklima, das man vor Corona als katastrophal bezeichnet hätte. Doch die aktuelle Erholung verspricht zumindest auf mittlere Sicht Besserung. Dennoch kann ich mir bei vielen Konsumwerten vorstellen, dass die Q4-Zahlen noch enttäuschen werden (Beispiel About You) und auch der Jahresstart noch verhalten läuft.

Sollte sich der positive Trend in den Makrodaten fortsetzen, könnten wir jedoch ab Q2 wieder bessere Wachstumsraten bei den Unternehmen sehen und die Krise vorläufig überwunden haben. Ob die Börse dies bereits in den kommenden Monaten einpreist oder nochmal negativ reagiert, wenn die Q4-Zahlen veröffentlicht ist natürlich die Frage – dies kann wohl niemand mit Gewissheit sagen. Mittelfristig hat sich der Ausblick auf die kommenden Quartale jedoch in den letzten Wochen deutlich aufgehellt.

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