Bereits im Jahr 2015 hat der geschätzte Kollege Jochen Krisch einen Fonds für den Bereich E-Commerce aufgelegt. Hierbei versucht er das Segment weltweit und über Branchen gestreut abzudecken und liefert damit quasi eine E-Commerce-Benchmark. Dies zeigt sich auch an den größten Fondspositionen, die aktuell Amazon, Zalando, Alibaba und MercadoLibre heißen. Jochen Krisch ist seit 2005 mit seiner Website Excitingcommerce.de aktiv und gilt als echter Experte in dem Bereich.
Umso mehr freut es mich, dass auch im vergangenen Geschäftsjahr (das für den GLORE50 bis Ende September läuft), unser Wikifolio deutlich besser gelaufen ist und den GLORE50 (+10,4%) im gleichen Zeitraum mit einer Rendite von 19,0% auf 378,51€ deutlich übertroffen hat. Dies gelingt damit nach dem Geschäftsjahr bis September 2020 (GLORE50 +90,2% vs. Wikifolio +107,6%) und dem Rumpfjahr Dezember 2018 bis September 2019 (GLORE50 +25,1% vs. Wikifolio +53,2%) zum dritten Mal in Folge und zeigt damit, dass Stock-Picking (zumindest bisher) in diesem Bereich funktionieren kann. Seit Auflage unseres Wikifolios Ende 2018 beläuft sich die Gesamtperformance damit auf 153% (GLORE50) bzw. 275% (Wikifolio).
Auch in Zukunft werde ich alles daran setzen verheißungsvolle Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce und Konsum frühzeitig zu entdecken und zu verfolgen, um auch weiterhin die vergleichbare Fonds zu übertreffen. Auch wenn der E-Commerce an der Börse aktuell wieder eine schwierige Phase zu überstehen hat, glaube ich weiter an das Potential in dem Bereich, der noch jahrelang mit zweistelligen Prozentraten wachsen wird und in einigen Ländern/Branchen sogar noch ganz am Anfang steht. Gerade in Deutschland sehe ich noch hervorragende Aussichten, da die Branche immer noch kritisch beäugt wird und viele Anleger erst in der Spätphase der Entwicklung in entsprechende Unternehmen investieren.
Hallo Bastian
Danke für die tolle Performance. Kurze Frage: Du meinst ja immer, dass man kurzfristige Bewegungen nicht vorhersehen / interpretieren / verstehen kann. Bei H24 kann man ja nicht mehr von kurzfristig sprechen. Was denkst du sind die Gründe für diese Bewertung / Kursentwicklung? Weil dass die Aktie fundamental betrachtet unsinnig bewertest ist, wissen ja nicht nur wir beide, sondern auch „die Großen“. Also warum gehen „die Großen“ her und verkaufen seit 1 Jahr die Aktie und drücken sie immer tiefer?
Moin Martin,
ich glaube es ist ein Irrglaube, dass große Banken/Fonds/Beteiligungsgesellschaften alles besser wissen. Es gibt langfristige Anleger (wie Prosus bei DH und Bailie Gifford bei DH und HF), die fast nie kurzfristig Handeln sondern langfristig ihre Positionen halten, weil sie an das Geschäftsmodell glauben. Dann gibt es kurzfristige Anleger, die mal short gehen und sich dann wieder eindecken, aber dort in der Vergangenheit auch schon oft daneben lagen.
Bei Home24 ist mir nicht bekannt, dass ein langfristig orientierter Institutioneller (bei H24 v. a. Ari Zweimann, Baillie Gifford, Mainfirst etc.) in großem Stil ausgestiegen ist, sondern vor allem Privatanleger Gewinne aus dem Vorjahr mitnehmen, Angst vor schwachen Wachstumsraten haben, sich von der vergangenen Entwicklung verunsichern lassen oder E-Commerce allgemein verkaufen.
Ansonsten kann man sich genauso gut fragen wo die Großinvestoren waren als Hellofresh in 2018 von 15€ auf 6€ gefallen ist, oder als Delivery Hero vor 3 Jahren bei 30€ stand.
VG Basti
Hallo Bastian, was sagst du zum Absturz der Vonovia Anleihen? Und dem generellen Hinterfragen des Immobilien-Sektors in Dtl.? Dein Argument war ja immer, dass der Marktwert der Wohnungen deutlich höher als der Buchwert ist oder? Aber das wird ja schwierig, wenn der NAV (glaub so heißt er oder) immer weiter abnimmt oder? Danke dir.
Moin Marco,
von Absturz der Anleihen kann keine Rede sein, doch natürlich sind die Kurse mit ansteigendem Zinsniveau leicht gefallen, liegen jedoch bei nahezu allen Anleihen noch über Ausgabekurs. Das bedeutet, dass Vonovia bei einer Refinanzierung Geld spart, weil sie weniger Zinsen zahlen müssen.
Der NAV wird weiter deutlich steigen, die nächste Bewertung ist in Q4, evtl gibt man einen Ausblick in Q3 wie hoch diese ausfallen wird. Stark ansteigende Zinsen hatten wir bereits in H1 und der NAV stieg stärker als jemals zuvor. Auch sehe ich nicht, dass irgendwer die Standfestigkeit des Immobilienmarktes hierzulande hinterfragt, auch wenn die Preissteigerungen sich logischerweise wieder auf ein „normales“ Niveau einpendeln werden.
VG Basti