Im Zuge der Coronakrise ist die Nachfrage nach Flügen völlig zusammengebrochen. Viele Flugzeuge stehen dauerhaft am Boden und Airlines fürchten die Insolvenz. Ein negativer Ölpreis sollte da doch zumindest ein wenig für Beruhigung sorgen. Doch vor allem bei europäischen Airlines führt das sogenannte Fuel Hedging zu zusätzlichen Problemen.
Entwicklung des Ölpreises
Ein deutlicher Angebotsüberschuss ließ den Ölpreis von über 60$ am Anfang des Jahres dramatisch einbrechen. Teilweise mussten Ölhändler sogar dafür zahlen, damit sie ihr Öl loswerden konnten. Eine schnelle Wende ist aktuell nicht in Sicht, denn die Coronakrise ist auch weiterhin vorhanden. In dieser Situation sollten Airlines eigentlich von den niedrigen Ölpreisen profitieren. Es finden zwar nur wenige Flüge statt, aber für diese ist dann zumindest das Kerosin günstig. Doch dies trifft tatsächlich nur auf amerikanische Airlines zu.
Fuel Hedging
Nahezu alle europäischen Airlines haben in den vergangenen Jahren das Fuel Hedging etabliert, um die Schwankungen am Ölmarkt auszugleichen. Bereits mehrere Monate im Voraus wurde das Öl eingekauft, damit eine gewisse Planungssicherheit herrscht.
Im unteren Bild ist die Fuel Hedging Strategie der Lufthansa zu sehen. Bereits zwei Jahre im Voraus wird Öl mit entsprechenden Future-Kontrakten eingekauft, sodass letztlich 85% des Kerosins bereits bestellt ist. Sollte der aktuelle Preis dann über dem vorher vereinbarten Preis liegen, dann führt dies zu einem positiven Hedging-Resultat. Falls der aktuelle Preis jedoch unter dem gehedgten Preis liegt, dann macht die Airline Verlust.

Negative Ölpreise erhöhen Hedging-Verlust
Die letzte Mitteilung von Ryanair liest sich folgendermaßen:
The airline expects its fleet to remain largely grounded for at least April and May. We therefore expect to record ineffectiveness on our FY21 fuel hedges as an exceptional item in our FY20 results. We currently estimate that this will amount to an exceptional charge of approximately €300m.
Quelle: Ryanair Market Update FY 2020
Ryanair erwartet somit mindestens 300 Mio. € Verlust aufgrund des Fuel Hedgings, selbst wenn die Flugzeuge ab Juni wieder abheben dürfen. Doch selbst das ist aktuell mehr als fraglich. Für Easyjet schätzt Bloomberg die Verluste sogar auf 600 Mio. € für das Jahr 2020. Zusammen mit den drei weiteren großen Airlines (Lufthansa, IAG, AirFrance), die ebenfalls auf Fuel Hedging setzen, dürften die Verluste somit bei mehreren Milliarden Euro liegen.
Hinweis: Einige Tage nach Veröffentlichung des Artikels hat auch die Lufthansa erhebliche Verluste aus dem Fuel Hedging bestätigt. Genaue Zahlen hierzu sollen bei Veröffentlichung der Q1 Zahlen Mitte März bekannt gegeben werden.
Für Aktionäre sind dies schlechte Nachrichten, denn eine schnelle Erholung wird durch die hohen Verluste immer unwahrscheinlicher. Auch die nächsten Wochen erwarte ich Horror-Nachrichten – die nicht unbedingt eingepreist sind – und daraus folgend weitere Kursverluste. Daher habe ich bereits Ende März die verbliebenden Airline-Aktien in meinem Wikifolio vollständig verkauft.
It’s appropriate time to make some plans for the future and it is time to be happy. I have learn this publish and if I could I wish to recommend you few interesting things or suggestions. Maybe you could write subsequent articles referring to this article. I wish to learn even more issues about it!|